Beständigkeit war ihr in den folgenden Jahrhunderten nicht beschieden, wenngleich eine Paraphrase wie "Bankrott als Tradition" in ihrer Ausschließlichkeit gewiss nicht uneingeschränkt gelten kann. So wurde das Gebäude erstmals 1315 von dem Paderborner Bischof Theoderich von Itter an die Ritter Rabe von Kalenberg und Konrad von Itteren verpfändet. Bischof Simon II. löste die Burg in der 2. Hälfte des 14. Jh. wieder ein und übertrug die Verwaltung dem Ritter Wedekind von Falkenberg sowie dessen Bruder Otto, die somit zu seinen Amtsleuten wurden.
Im Rahmen der kriegerischen Auseinandersetzungen Bischof Simons III. mit dem hessischen Landgrafen Ludwig II. des Freimütigen brachen am 24. Juli 1464 die Hessen über Herstelle ein und legten Ort und Burg in Schutt und Asche. Ende des 15. Jh. waren Dorf und Burg aber wiederaufgebaut.
Blieb die Burg bis zur Säkularisation im Besitz der Paderborner Bischöfe, fiel sie anschließend an Preußen, das sie im Folgenden an den Freiherrn Ludwig von Wrede zu Würgassen verpachtete, der jedoch Pleite machte, so dass die Burg mehr und mehr zur Ruibe verkam.
1822 erwarb Freifrau Ferdinande Heeremann von Zuydtwyck, geborene von Haxthausen-Bökendorf, die verfallene Burg und begann 1826 mit dem Bau der neuen Burg, der 1832 vollendet werden konnte.
Annette von Droste-Hülshoff, eine Nichte der Burgherrin, hielt sich oft in diesem "neuantike(n) Schloss" ihrer Tante auf, das "mit seinen schweren zinnengekrönten Turme und chorartigen Ausbau halb den Eindruck einer Zwingfeste aus der Feudalzeit, halb den einer Kirche macht" (zit. nach: Theo Hamacher: Eine Weserfahrt mit Annette von Droste-Hülshoff", in: Dreizehnlinden - heimatklänge aus dem Höxterland, 17. Jg., Nr. 195/1940, 798). Auch Wilhelm und Ludwig Grimm, die mit der Burgherrin und ihrer Tochter Amalie befreundet waren, verweilten hier gern.
Über Jahre hinweg Treffpunnkt für Gelehrte und Künstler verlor die Burg jedoch nach dem Tod der Besitzerin rasch an Bedeutung.Mit dem Tod von Werner von Zuydtwyck, dem Sohn Ferdinandines, verließ die Familie die Burg, die 1929 an die Westfälische Siedlungsgesellschaft "Rote Erde" verkauft wurde.
1942 übernahm die Deutsche Röhrengesellschaft AG/Düsseldorf das Gebäude, das fortan den Werksangehörigen als Erholungsheim diente. 2006 wurde die Burg an einen Hochschulprofessor verkauft, und es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass die hoch über dem Wesertal gelegene geschichtsträchtige Burg nunmehr einer helleren und hoffnungsfrohen Zukunft entgegen sehen kann.
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